Otto
Otto Gerhard Waalkes, schlicht und ergreifend als Otto bekannt geworden, kam 1948 in Emden in Niedersachsen auf die Welt. Der gebürtige Ostfriese ist einer der erfolgreichsten Vertreter des deutschen Humors. Neben seiner Tätigkeit als Komiker und Comiczeichner ist Otto auch als Musiker, Schauspieler, Regisseur, Synchronsprecher, Videoproduzent und Hubschrauberpilot im Einsatz.
Er studierte Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Während seiner Karriere als Komiker und Musiker ist er der Malerei und dem Zeichnen immer treu geblieben. Die Ottifanten sind zu seinem Markenzeichen geworden. Zum ersten Mal tauchte der Ottifant als Strichfigur auf einem Schallplattencover von Otto auf, entwickelte sich bald zu einer eigenständigen Comicstripfigur mit Familienanhang weiter, deren Geschichten in Zeitungen und Büchern veröffentlicht wurden. Aus den Comics entstand 1993 die 13-teilige Zeichentrickserie „Ottis Ottifanten“, die auf RTL und Super RTL zu sehen war; 2001 folgte der Zeichentrick-Kinofilm „Kommando Störtebeker“.
Bereits knapp drei Jahrzehnte zuvor gelang Otto der Durchbruch im deutschen Fernsehen: Seine „Otto-Show“ war 1973 derart erfolgreich, dass von 1974 bis 1979 die Otto-Shows II bis VII sowie 1981 „So ein Otto“ und „Ein neues Programm von und mit Otto Waalkes“ ausgestrahlt wurden. Die Fernsehsendungen wurden allesamt Publikumsrenner und machten Otto zu einem der populärsten Komiker des deutschen Fernsehens der 1970er und frühen 1980er Jahre.
Erfolgreich war Otto auch als Autor von Comics, deren Figuren er im Film auch gern seine Stimme leiht. Er brachte zahlreiche Platten auf den Markt, für die er Gold- und Platin-Auszeichnungen erhielt. Seine Konzerte waren stets ausverkauft und seine Fernsehauftritte erzielten Spitzeneinschaltquoten. 1985 erschien „Otto – Der Film“ und wurde mit über zehn Millionen Besuchern einer der erfolgreichsten deutschen Kinofilme aller Zeiten.
Otto wurde populär in der Rolle des liebenswerten Tollpatsches, der sich in unglaublichen Abenteuern wiederfindet. Sein Humor beruht dabei vor allem auf Wortspielen, albern-witziger Sprache, Geräuschen und Körpersprache. Ein stilistisches Mittel sind Parodien, beispielsweise Überarbeitungen bekannter Lieder, die er mit der Gitarre begleitet. In seinen Bühnen-Shows schuf er Publikumslieblinge wie Harry Hirsch oder Susi Sorglos.
1987 eröffnete er in seiner Heimatstadt Emden „Dat Otto Huus“. Bis 2000 folgten weitere vier Kinofilme mit Otto in der Hauptrolle: „Otto – Der neue Film“, „Otto – Der Außerfriesische“, „Otto – Der Liebesfilm“ und „Otto – Der Katastrophenfilm“. 2004 erreichte sein Film „7 Zwerge – Männer allein im Wald“ fast sieben Millionen Zuschauer in den deutschen Kinos. 2006 kam die Fortsetzung „7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug“ in die Kinos und erhielt die Goldene Leinwand für drei Millionen Zuschauer in den ersten 18 Monaten. 2010 erschien Ottos bisher letzter Kinofilm „Otto’s Eleven“.
Otto hat seine Bildbände bei verschiedenen renommierten Verlagen veröffentlicht, darunter Hoffmann und Campe, Carlsen, Ullstein und Heyne. Er wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, gewann mehrfach den Bambi, erhielt 2002 den Deutschen Comedypreis für sein Lebenswerk, 2018 den Ehrenpreis beim Bayerischen Kabarettpreis und im selben Jahr das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für sein Lebenswerk. 2023 bekam Otto die Platin-Romy für sein Lebenswerk
Im Buchheim Museum in Bernried ist vom 17. Juni bis zum 5. November 2023 OTTO.DIE AUSSTELLUNG zu sehen.